Frühling

März - Anbinden

Mit dem höheren Sonnenstand erwärmen sich Boden und Reben. Der Winterschlaf ist end-gültig vorbei. Nach dem Schnitt werden die Strecker, das Tragholz der Rebe, an die Drähte gebunden. Dies kann erst geschehen, wenn das Holz, dank genügend Wärme und Feuchtigkeit, weich geworden ist und sich biegen lässt.

 

April

Ein interner „Temperaturzähler“ signalisiert der Rebe, dass Knospenschwellen und Austrieb beginnen können. Mit der vermehrten Wasseraufnahme durch die Wurzeln werden die im Rebstock vorhandenen Reservestoffe mobilisiert. Es handelt sich um Zucker und Eiweisse, die im vorigen Sommer eingelagert wurden. Die Rebe ist eine sparsame Pflanze. Erst treiben die oberirdischen Organe aus, später beginnen auch die Wurzeln zu wachsen. Dadurch verbraucht sie nicht sofort alle Reserven. Der Rebbauer bereitet das Land für Neuanlagen vor oder setzt Pfähle und spannt Drähte in der letztjährigen Junganlage. Oft sind die ersten Bodenpflegemassnahmen angesagt.

 

Mai

Die jungen Triebe beginnen zu wachsen. Die kleinen Blütenstände, die Gescheine mit vielen Einzelblütchen, werden sichtbar. Diese entwickeln sich im gleichen Masse weiter, wie der Trieb an Länge zunimmt. Bald ist die Rebe nicht mehr auf ihre Reserven angewiesen. Die entfalteten Blätter produzieren Zucker und führen sie den Organen zu: den Triebspitzen, Blüten und Wurzeln. Nun beginnt ein emsiges Treiben im Rebberg. Alle Hände sind beschäftigt, den Rebstock zu erlesen. Überzählige Schösschen werden weggebrochen, die Triebe eingeschlauft, und Pflanzenschutzmassnahmen werden notwendig. Auch Pilzkrankheiten und Schädlinge werden aktiv und müssen kontrolliert werden. In dieser Zeit werden in Neuanlagen die Reben gepflanzt.

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